Newsletter 5/2025
Neun junge Menschen halten sich aneinander und sind von hinten fotografiert
 

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen zum fünften Newsletter des Demokratiezentrums Baden-Württemberg! Wir präsentieren Ihnen neue Publikationen, Veranstaltungen und Projekte rund um Demokratieförderung, Vielfalt und die Prävention von Extremismus.

Mehr über das Demokratiezentrum erfahren Sie auf unserer Website.

Teilen Sie uns gern Ihre Ideen, Kommentare und Anregungen mit – schreiben Sie an info@demokratiezentrum-bw.de.

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!

Ihre Landeskoordinierungsstelle des Demokratiezentrums Baden-Württemberg

 

NEUES AUS DEM DEMOKRATIEZENTRUM

Unsere Broschüre ist wieder vorrätig! Auf 19 Seiten erfahren Sie alles Wichtige über die Arbeit des Demokratiezentrums und seiner Fachstellen. Sie können die Broschüre über unser Kontaktformular bestellen oder direkt hier herunterladen.

Unser Beirat: Experten für eine starke Demokratie

Der Beirat des Demokratiezentrums besteht aus renommierten Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen, die sich mit großem Engagement für die Förderung von Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt einsetzen. Ihre Erfahrung und ihr Wissen fließen in unsere Arbeit ein und helfen uns, das Demokratiezentrum voranzubringen. Mehr über unseren Beirat erfahren Sie hier. 

Ein weiteres Innovationsprogramm im Land 

Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ fördert zahlreiche Innovationsprojekte, die sich für die Stärkung von Demokratie und gegen Extremismus einsetzen. Neu in Baden-Württemberg ist ein Vorhaben an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg mit dem Titel „Medienkompetenz im Zeichen des Nahostkonflikts – Linksextremismus unter Schüler:innen und Studierenden begegnen“.

 

 

DEMOKRATIEZENTRUM VOR ORT 

Save the date: Landesdemokratiekonferenz 2025

Bitte bereits dick Kalender notieren: Die Landesdemokratiekonferenz des Demokratiezentrums Baden-Württemberg findet am 22. Oktober 2025 in Stuttgart statt. Veranstaltungsort ist das Haus der katholischen Kirche, Königstraße 7. Bald gibt es die ersten Informationen zum Programm. Bleiben sie dran!

 

WARUM WÄHLEN JUNGE MENSCHEN AFD?

Junge Wählerinnen und Wähler, die am 23. Februar erstmals die AfD gewählt haben, blicken enttäuscht auf den Zustand des Landes. Drei Themen bewegen sie besonders und prägten offenbar ihre Wahlentscheidung: Migration, Sicherheit und leere Wahlversprechen. Das zeigt eine Analyse des Meinungsforschungsinstituts pollytix im Auftrag der Thinktanks Progressives Zentrum und TTRex, einer Tochter der Kampagnenorganisation Campact.

Die befragten AfD-Sympathisanten, alle unter 30, bewerten die politische Lage in Deutschland als „extrem pessimistisch“. Seit der Pandemie, so ihre Einschätzung, stecke das Land in einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale; die Führungsrolle in Europa gehe verloren. Gleichzeitig habe das Gefühl der Unsicherheit zugenommen – sowohl in Bezug auf die innere Sicherheit (etwa nachts auf der Straße oder bei Großveranstaltungen) als auch auf die persönliche wirtschaftliche und soziale Zukunft (Vermögensaufbau, Rente). „Das Deutschland, das ihnen einst Chancen bot, scheint für sie verloren“, schreiben die Autoren.

Die Wahlforscher sehen in der Enttäuschung über nicht eingelöste Versprechen einen „wesentlichen Grund für die Wahlentscheidung“. Hinzu komme das Gefühl, dass die Politik insgesamt kaum noch etwas bewirke.

Die Befragten lehnen Extremismus ab, können aber oft nicht klar benennen, was ihn ausmacht oder warum er problematisch ist, heißt es in der Studie. Der vom Verfassungsschutz dokumentierte Rechtsextremismus der AfD wird selten als solcher erkannt oder als untypischer, lästiger Einzelfall abgetan.

Die Interviews fanden statt, noch bevor der Verfassungsschutz die gesamte AfD als gesichert rechtsextrem eingestuft hat. Nach einem Eilantrag der Partei hat der Verfassungsschutz die Einstufung vorerst ausgesetzt.

Die Studie finden Sie hier.

 

 

RIAS:  ZAHL ANTISEMITISCHER VORFÄLLE STEIGT

Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland nimmt stark zu. Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen RIAS zählte im vergangenen Jahr 8627 Fälle – ein Anstieg um mehr als drei Viertel im Vergleich zu 2023.

In Baden-Württemberg wurden 226 Vorfälle gemeldet. Hier  existiert seit diesem Jahr eine eigene Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus, die im Demokratiezentrum angesiedelt ist.

Als Hauptgrund für den Anstieg nennt RIAS die Reaktionen auf den 7. Oktober 2023 und den darauffolgenden Krieg. Die Reaktionen auf die Ereignisse im Nahen Osten hätten „maßgeblichen Einfluss“ auf die Lage in Deutschland, heißt es im Bericht.

Die von RIAS veröffentlichten Zahlen liegen über denen des Bundeskriminalamts (BKA). Das BKA registrierte im selben Zeitraum 6236 antisemitische Straftaten. Der Unterschied ergibt sich, weil RIAS auch Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze erfasst und nicht jede Tat bei der Polizei angezeigt wird.

Die Hintergründe der Taten sind vielfältig. RIAS ordnet knapp ein Viertel der gemeldeten Vorfälle aus 2024 dem antiisraelischen Aktivismus zu (2282 Fälle). Sechs Prozent (544 Fälle) hatten rechtsextreme oder rechtspopulistische Motive, vier Prozent (347 Fälle) einen politisch linken Hintergrund. Drei Prozent (243 Fälle) waren verschwörungsideologisch geprägt, zwei Prozent (143 Fälle) islamisch oder islamistisch motiviert. Bei 57 Prozent der Vorfälle (4880 Fälle) blieb der Hintergrund unklar, meist weil die Täter unbekannt sind.

Die häufigsten Tatorte sind laut Bericht die Straße und das Internet. Auch Hochschulen sind zunehmend betroffen – hier verdreifachte sich die Zahl antisemitischer Vorfälle.

Hier findet sich der Bericht.

 

 

ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE: HÖCHSTSTAND BEI RATSUCHENDEN

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes verzeichnete im vergangenen Jahr so viele Anfragen wie nie zuvor: 11.405 Fälle meldeten Betroffene dem Beratungsteam. Zum Vergleich: 2019 waren es noch etwa 4.250. Das teilte die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, bei der Vorstellung des Jahresberichts 2024 mit.

Die meisten Anfragen bezogen sich auf rassistische Diskriminierung, die 43 Prozent aller Fälle ausmachte. Benachteiligungen wegen einer Behinderung oder chronischen Krankheit folgten mit einem Anteil von 27 Prozent. Geschlechterdiskriminierung erreichte 2024 mit 24 Prozent einen Höchststand. Besonders häufig traf es Frauen.

 

 

BERATUNGSSTELLEN MELDEN ERNEUTEN ANSTIEG RECHTER GEWALT  

In Deutschland kommt es zu immer häufiger zu rechten, rassistischen, antisemitischen und queerfeindlichen Gewalttaten. Zu diesem Ergebnis kommt der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG) in seiner Jahresstatistik 2024. Im vergangenen Jahr dokumentierten die Opferverbände 3.453 Angriffe, im Schnitt neun pro Tag. Von diesen Angriffen waren mehr als 4.681 Menschen direkt betroffen. Neun Menschen starben. Die Täter waren meist Männer.

Die meisten Gewalttaten wurden in Berlin (366), Nordrhein-Westfalen (294), Sachsen (213) und Bayern (211) registriert. In 1.794 Fällen lag ein rassistisches Motiv vor. Es folgten Angriffe auf politische Gegnerinnen und Gegner (542), antisemitische Taten  (354) und Übergriffe auf LGBTIQ-Personen  (344). Bedrohungen und Nötigungen (1.212), einfache Körperverletzungen (1.143) und gefährliche Körperverletzungen (681) machten den Großteil der Taten aus.

In Baden-Württemberg dokumentierte die Fach- und Beratungsstelle LEUCHTLINIE 135 Fälle rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Mindestens 168 Menschen wurden dabei verletzt, bedroht oder anderweitig angegriffen.

 

POLITISCH MOTIVIERTE KRIMINALITÄT NIMMT STARK ZU

Die Zahl politisch motivierter Straftaten in Deutschland ist 2024 stark gestiegen. Die Polizeibehörden von Bund und Ländern registrierten 2024 mehr als 84.000 Taten – ein  Anstieg um gut 40 Prozent im Vergleich zu 2023. Innenministerium und Bundeskriminalamt führen den Anstieg vor allem auf den Nahost-Konflikt und die Bundestagswahl zurück.

Alle Bereiche verzeichneten Zuwächse: Antisemitische Straftaten stiegen um 20 Prozent, ausländer- und fremdenfeindliche um 34 beziehungsweise 29 Prozent. Ein Viertel der Vorfälle spielte sich im Internet ab. Gewalttaten nahmen laut Bilanz um 15 Prozent zu.

Mehr als die Hälfte aller Taten wird dem rechtsextremen Spektrum zugeschrieben, das mit fast 50 Prozent den stärksten Anstieg verzeichnete. Linksextreme waren für knapp zwölf Prozent der Straftaten verantwortlich. Auch Delikte mit „ausländischer“ oder religiös-ideologischer Motivation nahmen zu.

BKA – Vorstellung der Fallzahlen zur Politisch motivierten Kriminalität 2024

 

KIM-STUDIE: IMMER MEHR KINDER TÄGLICH ONLINE

Die Zahl der Kinder, die täglich online sind, wächst. Laut der KIM-Studie 2024 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest gehen 54 Prozent der internetnutzenden Sechs- bis 13-Jährigen jeden Tag ins Netz – sieben Prozentpunkte mehr als 2022. Soziale Medien wie TikTok oder Instagram spielen dabei eine wichtige Rolle, obwohl sie erst ab 13 Jahren erlaubt sind. Besonders stark steigt die Nutzung bei Acht- bis Neunjährigen: Innerhalb von zwei Jahren hat sich ihr Anteil an der täglichen Internetnutzung von 23 auf 40 Prozent fast verdoppelt. Fast die Hälfte der Kinder besitzt bereits ein eigenes Gerät. Das sorgt auch in Schulen für Diskussionen: 77 Prozent der Kinder mit eigenem Handy dürfen es grundsätzlich mitbringen. Die meisten (63 Prozent) nutzen es nur in den Pausen, 22 Prozent gar nicht. Nur drei Prozent dürfen ihr Smartphone jederzeit verwenden. Künftig sollen Schulen offiziell private Handynutzung verbieten können.

 

 

ÜBER DEN TELLERRAND

Der Fachtag #StopHate am 18. Juni in Kassel widmet sich Hass im Netz und gezielter Desinformation. Experten aus Justiz, Wissenschaft und Zivilgesellschaft beleuchten die Herausforderungen und Folgen digitaler Gewalt. Veranstalter ist REspect! im Netz, ein Projekt der Jugendstiftung Baden-Württemberg. Es gehört zum Netzwerk toneshift, das sich gegen Hass im Netz und Desinformation engagiert.


„Alarmiert, nicht resigniert“, so lautet das Motto der DOKVILLE 2025, die am 26. und 27. Juni  im Stuttgarter Hospitalhof stattfindet. Aus der Politik sprechen unter anderem Thomas Strobl (Innenminister), Stephan Kramer (Präsident des Amts für Verfassungsschutz Thüringen), Peter Müller (ehem. Verfassungsrichter und Ministerpräsident des Saarlandes) und Cem Özdemir (ehem. Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, B 90/Die Grünen). Special Guest ist in diesem Jahr Campino, der Frontmann von „Die Toten Hosen“. Einen Blick auf Programm gibt es hier.


Am 1. Juli beleuchtet Deborah Schnabel, Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank, im Stuttgarter Hospitalhof das Thema „Das TikTok-Universum der (extremen) Rechten – Trends, Strategien und Ästhetik in der Social-Media-Kommunikation“. Sie analysiert aktuelle Entwicklungen und zeigt Wege für medienpädagogische Interventionen auf.

Weitere Informationen unter finden sich hier.


Vom 18. bis 20. Juli findet das Sommerfestival der Kulturen auf dem Stuttgarter Marktplatz statt. Das Festival zählt zu den größten interkulturellen Veranstaltungen in Süddeutschland. Mit einem vielfältigen Programm aus Musik, Tanz, kulinarischen Angeboten und Begegnungen setzt es ein sichtbares Zeichen für gelebte Vielfalt und eine offene Gesellschaft. Am Stand des Sozialministeriums ist auch das Demokratiezentrum Baden-Württemberg vertreten. Hier gibt es einen ersten Einblick.

Mit dem Thema „Wasserextreme als Gefahr für unsere Demokratie? Gesellschaftliche Resilienz angesichts von Wetter- und Klimaherausforderungen“ befasst sich am 21. Juli  eine Tagung an der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Das Programm finden Sie hier.


Muslimfeindlichkeit ist eine verbreitete Form der Diskriminierung in Deutschland. Wie wird mit ihr umgegangen, welche Entwicklungen und Handlungsansätze gibt es? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer Tagung am 22. Juli an der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Hier finden Sie das Programm.


Die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) bietet noch bis Dezember 2025 das kostenfreie Bildungsangebot „Informiert, couragiert, engagiert!“ an, um gegen Antisemitismus im Arbeitsalltag zu wirken, Dialog zu fördern und so die Demokratie aktiv zu schützen. Das Angebot richtet sich an Verbände, Verwaltungen und Betriebe und wird individuell an die Bedarfe der Organisation angepasst. Das Angebot besteht aus digitalen und analogen Modulen und erhielt im vergangenen Jahr den Innovationspreis zu digitaler Bildung „Delina“. Trainerinnen und Trainer beraten Sie vor Ort kostenlos zu Ihren individuellen Fragen.

Weitere Informationen gibt es hier.

 

ZUM SEHEN, ZUM LESEN, ZUM HÖREN

Was bedeutet es, wenn der eigene Großvater Teil eines dunklen Kapitals der Geschichte war? Was hat meine Großmutter im Krieg gemacht? War mein Großonkel Täter oder Opfer des NS-Regimes? 80 Jahre nach Kriegsende suchen jetzt Enkel und Urenkel nach braunen Flecken in der Familiengeschichte. Der Rechercheratgeber des Landesarchivs Baden-Württemberg hilft bei der Suche nach personenbezogenen Unterlagen zur Zeit des Nationalsozialismus.


Gute Projekte gibt es viele. Doch wie erkennt man, ob sie wirklich etwas bewirken? Ob sich für die Menschen oder Systeme, die man erreichen will, tatsächlich etwas verändert? Ob sie eine Wirkung – und nicht nur Aktivitäten anbieten. Und wie lässt sich das nicht nur nachweisen, sondern auch gezielt verbessern? Solche Fragen müssen auch im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ beantwortet werden. Was ist noch mal Impact? Input? Output? Outcome? Indikatoren? Wirkungskette? Monitoring? Evaluation? Ein Glossar mit den Grundbegriffen der Wirkungsorientierung hilft bei der Auseinandersetzung mit dem Thema.

 

 

 

VIER FRAGEN AN …

… die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus  

In unserer Rubrik „Vier Fragen an …“ stellen Träger und Partner des Demokratiezentrums Baden-Württemberg ihre Arbeit vor. In dieser Ausgabe: Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus.

Seit dem 1. Januar 2025 leitet die Landesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendbildung Baden-Württemberg e.V. (LAGO) mit ihrer Fachstelle mobirex – Monitoring | Beratung | Information zur extremen Rechten und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) die Mobile Beratung in Baden-Württemberg.

DZBW: Wer kann sich an die Mobile Beratung wenden?

Mobirex: Die Mobile Beratung steht allen offen, die sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus, LSBTIQ*-Feindlichkeit oder andere menschen- und demokratiefeindliche Vorfälle einsetzen wollen. Das können Einzelpersonen, Organisationen, Schulen, Betriebe, Politikerinnen und Politiker sowie zivilgesellschaftliche Bündnisse sein.

Die Gründe für eine Beratung sind vielfältig: Lehrkräfte, die sich über rechtsextreme Symbole in der Schule sorgen, zivilgesellschaftliche Bündnisse, die gegen Neonazis demonstrieren wollen, oder Politiker und Politikerinnen, die sich gegen rechte Drohungen wehren möchten.

DZBW: Was ist das Ziel von Mobiler Beratung?

Mobirex:  Wir bieten fachkundige Hilfe in Krisensituationen und stärken Engagierte vor Ort. Unser Ziel ist es, tragfähige demokratische Strukturen zu schaffen. „Mobil“ bedeutet, dass wir dorthin kommen, wo Unterstützung gebraucht wird – in die Städte, Dörfer, Quartiere oder an die Arbeitsplätze. Unsere vier Mobilen Beratungsteams sind in ganz Baden-Württemberg im Einsatz.

DZBW: Wie läuft eine Mobile Beratung ab?

Mobirex:  Zunächst führen wir ein Erstgespräch. Dabei klären wir, worin das Problem besteht, was die Ratsuchenden benötigen und welche Ressourcen oder Netzwerke vor Ort verfügbar sind. Die Dauer der Beratung hängt vom Einzelfall ab. Jede Beratung wird individuell gestaltet und ist kostenfrei.

DZBW: Was unterscheidet Mobile Beratung von der Betroffenenberatung LEUCHTLINIE, der  Extremismusdistanzierung FEX und der Meldestelle Antisemitismus RIAS BW im Demokratiezentrum Baden-Württemberg?

Mobirex: Der Unterschied zu den anderen Fachstellen im Demokratiezentrum ist die  Zielgruppe. Die Leuchtlinie unterstützt Menschen, die von rechter, rassistischer oder antisemitischer Gewalt betroffen sind, sowie deren Angehörige und Zeugen. FEX berät und begleitet pädagogische Fachkräfte und zivilgesellschaftliche Akteure im Umgang mit radikalisierten Jugendlichen. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Baden-Württemberg dokumentiert antisemitische Vorfälle und hilft Betroffenen. Die Mobile Beratung richtet sich an demokratisch Engagierte, die aktiv gegen Rechtsextremismus und für Demokratie eintreten. Da sich nicht alle Fälle eindeutig einem der vier Angebote zuordnen lassen, arbeiten die Mobilen Beratungsteams eng mit den anderen Fachstellen des Demokratiezentrums Baden-Württemberg zusammen und vermitteln bei Bedarf an die zuständigen Kolleginnen und Kollegen.

 

Kontakt: Fachstelle mobirex

Tel.: 0711/896915 -26

mobirex@lago-bw.de