… die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus
In unserer Rubrik „Vier Fragen an …“ stellen Träger und Partner des Demokratiezentrums Baden-Württemberg ihre Arbeit vor. In dieser Ausgabe: Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus.
Seit dem 1. Januar 2025 leitet die Landesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendbildung Baden-Württemberg e.V. (LAGO) mit ihrer Fachstelle mobirex – Monitoring | Beratung | Information zur extremen Rechten und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) die Mobile Beratung in Baden-Württemberg.
DZBW: Wer kann sich an die Mobile Beratung wenden?
Mobirex: Die Mobile Beratung steht allen offen, die sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus, LSBTIQ*-Feindlichkeit oder andere menschen- und demokratiefeindliche Vorfälle einsetzen wollen. Das können Einzelpersonen, Organisationen, Schulen, Betriebe, Politikerinnen und Politiker sowie zivilgesellschaftliche Bündnisse sein.
Die Gründe für eine Beratung sind vielfältig: Lehrkräfte, die sich über rechtsextreme Symbole in der Schule sorgen, zivilgesellschaftliche Bündnisse, die gegen Neonazis demonstrieren wollen, oder Politiker und Politikerinnen, die sich gegen rechte Drohungen wehren möchten.
DZBW: Was ist das Ziel von Mobiler Beratung?
Mobirex: Wir bieten fachkundige Hilfe in Krisensituationen und stärken Engagierte vor Ort. Unser Ziel ist es, tragfähige demokratische Strukturen zu schaffen. „Mobil“ bedeutet, dass wir dorthin kommen, wo Unterstützung gebraucht wird – in die Städte, Dörfer, Quartiere oder an die Arbeitsplätze. Unsere vier Mobilen Beratungsteams sind in ganz Baden-Württemberg im Einsatz.
DZBW: Wie läuft eine Mobile Beratung ab?
Mobirex: Zunächst führen wir ein Erstgespräch. Dabei klären wir, worin das Problem besteht, was die Ratsuchenden benötigen und welche Ressourcen oder Netzwerke vor Ort verfügbar sind. Die Dauer der Beratung hängt vom Einzelfall ab. Jede Beratung wird individuell gestaltet und ist kostenfrei.
DZBW: Was unterscheidet Mobile Beratung von der Betroffenenberatung LEUCHTLINIE, der Extremismusdistanzierung FEX und der Meldestelle Antisemitismus RIAS BW im Demokratiezentrum Baden-Württemberg?
Mobirex: Der Unterschied zu den anderen Fachstellen im Demokratiezentrum ist die Zielgruppe. Die Leuchtlinie unterstützt Menschen, die von rechter, rassistischer oder antisemitischer Gewalt betroffen sind, sowie deren Angehörige und Zeugen. FEX berät und begleitet pädagogische Fachkräfte und zivilgesellschaftliche Akteure im Umgang mit radikalisierten Jugendlichen. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Baden-Württemberg dokumentiert antisemitische Vorfälle und hilft Betroffenen. Die Mobile Beratung richtet sich an demokratisch Engagierte, die aktiv gegen Rechtsextremismus und für Demokratie eintreten. Da sich nicht alle Fälle eindeutig einem der vier Angebote zuordnen lassen, arbeiten die Mobilen Beratungsteams eng mit den anderen Fachstellen des Demokratiezentrums Baden-Württemberg zusammen und vermitteln bei Bedarf an die zuständigen Kolleginnen und Kollegen.
Kontakt: Fachstelle mobirex
Tel.: 0711/896915 -26
mobirex@lago-bw.de