Beratung im Themenfeld Rechtsextremismus

Das Beratungsnetzwerk „kompetent vor Ort. Gegen Rechtsextremismus“ bietet Beratung, Unterstützung und Entlastung für Menschen, die – in welcher Weise auch immer – von rechtsextremen Äußerungen oder Handlungen betroffen sind und/oder sich aktiv dagegen einsetzen wollen. Dafür steht die Fachstelle „kompetent vor Ort. Gegen Rechtsextremismus“ bei der Jugendstiftung sowie Beratungsstellen in 24 Stadt- und Landkreisen zur Verfügung.
Bei der Fachstelle laufen Informationen und Anfragen aus dem Beratungsnetzwerk sowie Anfragen von außerhalb zusammen. Hier finden Sie Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen innen, falls Sie vor Ort keine Beratungsstelle haben oder Informationen, Materialien sowie gezielte Unterstützung bei extrem rechten oder menschenfeindlichen Vorfällen benötigen. Die Beratung erfolgt vertraulich und für Beratungsnehmer und Beratungsnehmerinnen kostenfrei entsprechend der im Netzwerk gemeinsam erarbeiteten Leitlinien (Beratungsleitlinien).
Die Fachstelle unterstützt bei der Zusammensetzung eines mobilen Beratungsteams aus Fachleuten und Expertinnen bzw. Experten. Dieses Team entwickelt mit den Betroffenen vor Ort gemeinsam eine Handlungsstrategie, die auf die individuelle Situation zugeschnitten ist. Rechtsextreme Vorfälle zeigen sich unter anderem, wenn …
- rechtsextreme junge Erwachsene oder Jugendliche an einer Schule offen in Erscheinung treten oder versuchen, den örtlichen Jugendclub zu unterwandern
- Neonazis Konzerte oder Demonstrationen veranstalten
- Rechtsextreme an Schulen „Schülerzeitungen” oder Schulhof-CDs verteilen
- es zu Übergriffen, Überfällen oder Angriffen auf Andersdenkende kommt
- menschenfeindliche Parolen und Schmierereien im öffentlichen Raum auftauchen
- Rechtsextreme sich zusammenschließen und aktiv werden
- Eltern oder andere Angehörige befürchten, dass ein Familienmitglied in der neonazistischen Szene mitwirkt
Sie möchten sich im Themenfeld qualifizieren?
Die Qualifizierung im „Themenfeld Rechtsextremismus“ vermittelt Grundkenntnisse in den Bereichen Rechtsextremismus, Rechtspopulismus, Styles und Codes und aktuelle Entwicklungen und Erscheinungsformen des Rechtsextremismus. Mit den in der Qualifizierung erworbenen Kenntnissen und Handlungsfähigkeiten können sich Interessierte darum bewerben, im Beratungsnetzwerk „kompetent vor Ort. Gegen Rechtsextremismus“ beratend tätig zu werden. Das Beratungsnetzwerk bietet Beratung, Unterstützung und Entlastung für Menschen, die – in welcher Weise auch immer – von rechtsextremen Äußerungen und Handlungen betroffen sind und/oder sich aktiv dagegen einsetzen wollen. Die Beratung zielt darauf, gemeinsam mit den Betroffenen vor Ort Handlungsstrategien zu entwickeln, die auf die individuelle Situation zugeschnitten sind. Dabei folgen Beraterinnen und Berater dem Ansatz, lokale und regionale Regelstrukturen und Netzwerke zu stärken. Sie werden durch die regionalen Demokratiezentren, Beratungsstellen sowie Fachstellen des Demokratiezentrums betreut und eingesetzt.
Fortbildung im Modul-System
Das Qualifizierungskonzept des Demokratiezentrums folgt einem Baukasten-Prinzip. Interessierte können an einzelnen Modulen teilnehmen, wer eine Zertifizierung anstrebt, muss eine bestimmte Anzahl und manche Bereiche verpflichtend absolvieren. Bereits im Demokratiezentrum tätige „kommunale Beraterinnen und Berater“ frischen über den Besuch einzelner Module ihre Kenntnisse gezielt auf.
Alle weiteren Infos zu den Inhalten und den Terminen der Module finden Sie in unserem aktuellen Qualifizierungsflyer.
Zertifizierung und Re-Zertifizierung
Zur Zertifizierung im Themenfeld des religiös begründeten Extremismus ist Folgendes erforderlich:
- Die aktive Teilnahme an den fünf Modulen des Themenbereichs.
-
Einschlägige abgeschlossene Berufsausbildung und mind. 3 Jahre Berufserfahrung.
Folgende Unterlagen müssen eingereicht werden, um die Zertifizierung zu erreichen:
- Tabellarischer Lebenslauf
- Motivationsschreiben
- Erweitertes polizeiliches Führungszeugnis
- Selbstauskunft des Demokratiezentrums
Die Zertifizierung gilt für 3 Jahre und muss durch eine Re-Zertifizierung aufrecht erhalten werden.
Einzelteilnahme an Modulen
Vorbehaltlich der verfügbaren Plätze ist auch eine Einzelteilnahme an einzelnen Modulen möglich, ohne eine Zertifizierung anzustreben. Sollten Sie sich später doch für die Absolvierung der kompletten Qualifizierung entscheiden, wird Ihnen die Einzelteilnahme angerechnet.
Für die Einzelteilnehme ist das Einreichen der o.g. Unterlagen nicht notwendig.
Sie möchten sich für diese Qualifizierung anmelden?
Unter beratungsnetzwerk@jugendstiftung.de können Sie die Unterlagen zur Anmeldung anfordern.
Sie interessieren sich auch für Qualifizierungen in anderen Themenfeldern?
Wir bieten unsere modularen Fortbildungen auch zur Prävention von religiös begründetem Extremismus und der Beratung von Betroffenen rechter Gewalt an.