Neun junge Menschen halten sich aneinander und sind von hinten fotografiert
 

Liebe Leserinnen und Leser,

das Demokratiezentrum Baden-Württemberg startet in die dritte Förderperiode des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Die gesellschaftlichen Herausforderungen sind groß. Rechtsextreme, rassistische und antisemitische Hetze und Gewalt nehmen zu. Deshalb haben wir unsere Angebote weiterentwickelt. Bewährtes stärken wir, justieren es und ergänzen es durch neue Angebote.

Dieser Newsletter ist ein neues Angebot des Demokratiezentrums. Er informiert Sie regelmäßig über spannende Projekte, Publikationen und Veranstaltungen.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website.

Haben Sie Fragen? Anregungen? Wir freuen uns über Feedback an info@demokratiezentrum-bw.de

Ihre Landeskoordinierungsstelle des Demokratiezentrums Baden-Württemberg

 

IN EIGENER SACHE

In der dritten Förderperiode konzentrieren wir uns auf die Förderung, Koordinierung, Vernetzung und fachliche Begleitung der Beratungsbereiche Mobile Beratung, Betroffenenberatung und Distanzierungsberatung. Zur Erfüllung dieser Aufgaben arbeiten im Demokratiezentrum folgende Fachstellen zusammen:

  • Die Fachstelle „mobirex – Monitoring I Beratung I Information zur extremen Rechten und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ der Landesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendbildung e.V. (LAGO).
  • Die Fachstelle Extremismusdistanzierung (FEX) der Landesarbeitsgemeinschaft Mobile Jugendarbeit / Streetwork Baden-Württemberg e. V.
  • Die Fach- und Beratungsstelle LEUCHTLINIE für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt der Türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg e. V.

Ein baden-württembergischer Schwerpunkt ist die Förderung der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Baden-Württemberg (RIAS Baden-Württemberg) des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e.V.

Report Antisemitism

 

Zu unseren Aufgaben gehören auch die Begleitung und Einbindung der 25 Partnerschaften für Demokratie im Südwesten und weiterer Projekte des Bundesprogramms im Land sowie die Ansprache weiterer Akteure.

 

UNSERE ANGEBOTE

Mobile Beratung

Sollten an Ihrer Schule oder in Ihrer Einrichtung antidemokratische Vorfälle (z. B. rassistische Beleidigungen, Nazi-Symbole oder Verschwörungstheorien) aufgetreten sein, wenden Sie sich bitte an mobirex – Monitoring | Beratung | Information.

mobirex bietet Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit an. Die Fachstelle unterstützt mit Auskünften und Informationen zur Einschätzung der Lage vor Ort, sensibilisiert für Probleme und erarbeitet mit den Ratsuchenden vor Ort passgenaue Handlungsstrategien. Dabei werden regionale und lokale Bedingungen berücksichtigt.

Hinweis: Die landesweite Beratungsstruktur ist gerade im Aufbau. Die Beratungsleistung kann daher aktuell nur in eingeschränkter Form angeboten werden.

Kontakt:

E-Mail: mobirex@lago-bw.de

Tel.: 0711  89 69 15 26

 

Distanzierungsberatung

Wenn Sie an Ihrer Schule oder in Ihrer Einrichtung Jugendliche oder junge Erwachsene beobachten, die Anzeichen einer politischen oder religiösen Radikalisierung zeigen, ist die Fachstelle Extremismusdistanzierung (FEX) im Demokratiezentrum Baden-Württemberg der passende Ansprechpartner. Der Fokus von FEX liegt auf der Arbeit mit radikalisierten Personen oder der Unterstützung von Fachkräften im Umgang mit diesen.

FEX bietet: Beratung und Begleitung – Unterstützung für pädagogische Fachkräfte im Umgang mit radikalisierten Jugendlichen; Qualifizierung – Schulungen zur Erkennung und Intervention bei Radikalisierungsprozessen; Direkte Arbeit – In bestimmten Fällen direkte pädagogische Arbeit mit betroffenen Jugendlichen, um Radikalisierungsprozesse zu unterbrechen.

Kontakt:

E-Mail: info@fexbw.de

Hotline: 0800 2016 112

 

Betroffenenberatung

Menschen, die aus rechtsextremen, rassistischen, antisemitischen oder anderen menschenfeindlichen Motiven bedroht oder angegriffen werden, finden Unterstützung bei der Fachstelle LEUCHTLINIE.

Die Betroffenen, deren Angehörige, Freunde und Zeugen erhalten einen geschützten Raum, um über das Erlebte zu sprechen. Die Beratung richtet sich nach den Bedürfnissen der Betroffenen.

Sie ist anonym, kostenlos, vertraulich und bei Bedarf aufsuchend.

Kontakt: 

E-Mail: kontakt@leuchtlinie.de

Hotline: 0711  888 999 33

 

RIAS Baden-Württemberg

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Baden-Württemberg erfasst antisemitische Vorfälle und unterstützt Betroffene von Antisemitismus.

RIAS Baden-Württemberg wird künftig regelmäßig ein wissenschaftlich fundiertes Lagebild zu Antisemitismus im Bundesland erstellen. Dieses basiert auf dokumentierten Vorfällen sowie eigener Recherche. Ziel ist es, die Öffentlichkeit über antisemitische Erscheinungsformen zu informieren, jüdische Perspektiven sichtbar zu machen und das Problembewusstsein für Antisemitismus zu stärken.

Auf Wunsch der Betroffenen oder Meldenden vermittelt RIAS Baden-Württemberg weitergehende Unterstützungs- und Beratungsangebote durch die Fachberatungsstelle OFEK Baden-Württemberg, unterstützt Betroffene bei der Erstattung einer Anzeige und ist beim Umgang mit den Behörden und der Polizei behilflich.

Ein zentrales Prinzip ist der Vertrauensschutz: Betroffene und Zeugen bestimmen, wie mit ihren Meldungen und ihren Informationen umgegangen wird. Antisemitische Vorfälle werden nur anonymisiert veröffentlicht.

Das Büro von RIAS Baden-Württemberg befindet sich in Stuttgart. Träger ist der Bundesverband RIAS e.V.

Kontakt:

E-Mail: info@rias-bw.de

 

 

DAS DEMOKRATIEZENTRUM VOR ORT

Boxenstopp im Schloss Laupheim

Am 19. Februar 2025 stellt sich das Demokratiezentrum Baden-Württemberg bei der Veranstaltung „Boxenstopp“ im Schloss Laupheim vor. Der „Boxenstopp“ ist eine Veranstaltung für die Schulleitungsteams der 41 beruflichen Schulen im Regierungsbezirk Tübingen.

 

Fachtag Demokratiebildung in Schwäbisch Gmünd

Am 2. April 2025 präsentiert sich das Demokratiezentrum beim Fachtag Demokratiebildung des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg in Schwäbisch Gmünd. Die Veranstaltung richtet sich an Schulleitungen, Lehrkräfte und außerschulische Bildungseinrichtungen.

 

SAVE THE DATE  

Online-Lunch mit der Fachstelle Extremismusdistanzierung

Die Fachstelle Extremismusdistanzierung (FEX) im Demokratiezentrum bietet 2025 in der bekannten Reihe Online-Lunch zahlreiche Vorträge an:

Christina Foerch-Saab spricht am 5. Februar von 12.00 bis 13.30 Uhr über „Aussteigerinnen aus dem Libanon in der Extremismusprävention in Deutschland“.

Eren Güvercin diskutiert am 18. Februar, 13.30 bis 14.00 Uhr, unter dem Schlagwort „Ferngesteuert oder demokratisch?“ über den Islam in Deutschland.

Der Verein Neustart stellt am 4. März, 12.30 bis 14 Uhr, die Kriminalprävention in Österreich vor.

„Das Problem mit der Männlichkeit – Herausforderungen durch Geschlechterrollen in der Täterarbeit“ behandelt Alexander Grohs am 2. April von 12.30 bis 14 Uhr.

Anmeldung und weitere Informationen.

 

Antisemitismus in der Krise

Krisen befeuern Antisemitismus. Welche Erscheinungsformen gibt es?  Was können wir dagegen tun? Diese Fragen behandelt eine Veranstaltung der Bundeszentrale für politische Bildung am 24. und 25. Februar in Mannheim.

Mehr Informationen

 

LESENS-, HÖRENS- UND SEHENSWERTES

„Angegriffen & alleingelassen: Wie sich digitale Gewalt auf politisches Engagement auswirkt. Ein Lagebild.“

Die Mehrheit politisch engagierter Menschen erlebt digitale Gewalt. Eine Studie der Technischen Universität München in Kooperation mit HateAid  zeigt: Rund zwei Drittel der betroffenen Frauen erfahren online sexualisierte Angriffe. Ein Drittel aller digital Angegriffenen wird auch physisch attackiert. Mehr als die Hälfte der Betroffenen ändert ihr Verhalten – von eingeschränkter Kommunikation bis zum geplanten Rückzug aus dem politischen Engagement.

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Dossier zum Rechtspopulismus

Wie nutzen rechtspopulistische Parteien grundlegende Probleme der Demokratien? Ein Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung untersucht diese Frage.

Mehr Informationen

Podcast Einstiegsdroge Antifeminismus

Der neue Podcast „Taking the Red Pill – Einstiegsdroge Antifeminismus“ beschäftigt sich in sechs Folgen blickt der Podcast „Taking the Red Pill – Einstiegsdroge Antifeminismus“ mit der Frage, was Antifeminismus bedeutet, gegen wen er sich richtet und warum er die Demokratie gefährdet. Und was haben die rechtsterroristischen Anschläge von Toronto, Halle oder Hanau damit zu tun?

Taking the Red Pill – Einstiegsdroge Antifeminismus | bpb.de

TV-Serie Die Zweiflers

Die für den Grimme-Preis nominierte Fernsehserie „Die Zweiflers“ zeigt den Alltag einer jüdischen Familie in Deutschland – „mit viel Witz und einer wohltuenden Wahrhaftigkeit mit den Alltagssorgen, Generationskonflikten und Identitäts-Auseinandersetzungen“, schwärmte die Jüdische Allgemeine.

Die Serie ist in der ARD-Mediathek zu sehen.

 

ÜBER DEN TELLERRAND

Aktionstage Kinder- und Jugendschutz 2025

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration ruft Städte, Gemeinden, Landkreise und zivilgesellschaftliche Akteure dazu auf, sich an den landesweiten Aktionstagen Kinder- und Jugendschutz 2025 zu beteiligen. Die Aktionen können von Februar bis Juli 2025 stattfinden.

Kommunen und zivilgesellschaftliche Akteure können über die Allianz für Beteiligung einen Sachkostenzuschuss von bis zu 2.000 Euro beantragen.

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Rahel Straus Preis

Seit 2019 ehrt der Rahel Straus Preis Aktivitäten und Projekte in Baden-Württemberg, die sich ehrenamtlich für die Belange einer nachhaltigen Erinnerungsarbeit und ein vielfältiges demokratisches Leben einsetzen. Der Rahel Straus Jugendpreis würdigt im Speziellen ehrenamtliche Initiativen von und mit Jugendlichen.

Beide Auszeichnungen werden von der Landesarbeitsgemeinschaft Baden-Württemberg im Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie vergeben und von der Berthold Leibinger Stiftung gefördert. Sie sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert. Bewerbungen sind bis zum 15. Februar 2025 möglich.

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Förderfonds Gegenwind 2025 der Amadeu Antonio Stiftung

Die Amadeu Antonio Stiftung fördert Projekte gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und für Demokratie und Menschenrechte. Der Gegenwind-Fonds wurde neu aufgestellt. Jetzt können auch Initiativen aus kleinstädtischen und ländlichen Räumen in Baden-Württemberg Förderanträge einreichen. Es sind Förderungen bis 2.500 Euro (in begründeten Ausnahmen bis 5.000 Euro) möglich.

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NEUES AUS DEM BUNDESPROGRAMM „DEMOKRATIE LEBEN!“

Dritte Förderperiode

Das Bundesprogramm „Demokratie leben! “ unterstützt Menschen, die sich für eine offene und vielfältige Gesellschaft einsetzen. Es fördert Präventionsarbeit gegen Rechtsextremismus, Beratungsangebote für Menschen, die sich aus extremistischen Zusammenhängen lösen wollen, Demokratielernprojekte und Beteiligungsformen für Kinder und Jugendliche sowie Konzepte, wie Kinder ihre Rechte in der digitalen Welt besser wahrnehmen können.

„Demokratie leben!“ fördert ab 2025

  • 333 Partnerschaften für Demokratie
  • 16 Landes-Demokratiezentren
  • 15 Projekte im Programmbereich Strafvollzug
  • 125 Innovationsprojekte
  • 14 Kooperationsverbünde und eine Fachorganisation im Programmbereich Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur.

Mit einem geplanten Fördervolumen von jährlich 182 Millionen Euro ist „Demokratie leben!“ das größte Präventionsprogramm des Bundes.

In Baden-Württemberg werden neben dem Landes-Demokratiezentrum

  • 25 Partnerschaften für Demokratie
  • sieben Innovationsprojekte
  • ein Sondervorhaben sowie
  • ein Projekt im Projektbereich Strafvollzug gefördert.

Die Evaluierung der vergangenen zwei Förderperioden durch externe Institute zeige, dass das Bundesprogramm junge Menschen erreiche und durch Demokratieförderung gegen demokratiefeindliche Positionen stütze, heißt es in einer Mitteilung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Fachkräfte würden gestärkt im Umgang mit Vielfalt, radikalisierte Personen reflektierten ihr Weltbild,

Neue Schwerpunkte in der dritten Förderperiode sind Verschwörungsdenken und Hass im Netz. Der Fokus liegt auf strukturschwachen Regionen. Zudem wird die Förderperiode auf acht Jahre verlängert, um mehr Planungssicherheit zu bieten.

Weitere Informationen zu „Demokratie leben!“ und der dritten Förderperiode sind zu finden unter http://www.demokratie-leben.de

 

UNTER UNS

Was macht die Landeskoordinierung?

Die Landeskoordination fördert, koordiniert, vernetzt und begleitet die Angebote der Träger in den Bereichen Mobile Beratung, Betroffenenberatung und Distanzierungsberatung. Sie vertritt das Demokratiezentrum beim Bund-Länder-Treffen des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend. Auf Landesebene nimmt die Landeskoordinierungsstelle an Gremien wie dem Fachbeirat des „konex“, dem Landesnetzwerk für Menschenrechte und Demokratieentwicklung und dem Runden Tisch Demokratiebildung teil. Sie gestaltet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Demokratiezentrum.

Im Rahmen der jährlichen Bewilligungsverfahren überprüft die Landeskoordinierungsstelle die thematische Ausrichtung der Maßnahmen und Projekte sowie deren Übereinstimmung mit den Förderrichtlinien des Bundes und den Bedarfen im Land.